Wie Du KI-Skills in Stellenausschreibungen klar und verständlich formulierst – ein Guide für HR

Künstliche Intelligenz hat den Arbeitsmarkt grundlegend verändert – und das in atemberaubender Geschwindigkeit. Tools wie ChatGPT, Midjourney oder KI-basierte Automatisierungslösungen sind längst keine Spielereien mehr, sondern fester Bestandteil moderner Arbeitsabläufe.

Doch während viele Fachbereiche längst KI nutzen, tun sich manche HR-Abteilungen oft noch schwer mit einer ganz praktischen Frage: Wie bringe ich in Anforderungsprofilen und Stellenanzeigen klar und verständlich rüber, welche KI-Skills erforderlich sind?

KI-Skills sind heute nicht mehr „nice to have". Deswegen bedeutet zukunftsfähiges Recruiting 2025, auch auf KI-Skills zu achten.

In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du KI-Skills richtig formulierst, worauf Du achten solltest – und wie Du Bewerberinnen und Bewerber gezielt abholst, auch ohne technisches Blabla.

KI-Skills

Schritt 1: Werde konkret – welche Art von KI ist gemeint?

„Erfahrung mit KI" ist zu allgemein – das sagt alles und nichts. Stattdessen hilft es, konkrete Anwendungsbereiche zu nennen:

• Generative KI zur Texterstellung und Co., wie z. B. ChatGPT, Claude oder Gemini
• KI zur Bildgenerierung wie Midjourney oder DALL·E
• KI-gestützte Datenanalyse: z. B. Looker, Tableau mit integrierter KI
• Automatisierungen: No-Code/Low-Code-Plattformen wie Make, n8n oder Power Automate
• Spezialisierte KI-Lösungen: z. B. im Recruiting, Marketing oder Kundenservice

Tipp: Nenne idealerweise die konkreten Tools oder Use Cases, die in der Position relevant sind. So können Bewerber besser einschätzen, was von ihnen erwartet wird und ob sie diese Kompetenzen mitbringen.

Schritt 2: Zeige, auf welchem Niveau Du diese Skills erwartest

Anders als zum Beispiel bei Fremdsprachen gibt es (noch) keine einheitlichen Standards für KI-Kompetenzniveaus. Deshalb lohnt es sich, im Anforderungsprofil deutlich zu machen, was genau Du unter „Erfahrung mit KI" verstehst:

1. Anwendung: Routine im Umgang mit gängigen KI-Tools für Texte, Bilder oder Daten, z.B. „Sicherer Umgang mit ChatGPT oder vergleichbaren Tools zur Texterstellung"

2. Erweiterte Nutzung: Fähigkeit, Workflows und Prompts zu optimieren, z.B. „Erfahrung mit der Entwicklung eigener Prompts und Workflows für wiederkehrende Aufgaben"

3. Integration: Einsatz von KI im Rahmen von Automatisierungsprojekten, z.B. „Erfahrung mit der Integration von KI-Tools in bestehende Arbeitsprozesse (z. B. via Make, n8n oder Power Automate)"

4. Strategischer Einsatz: Aufbau von KI-Kompetenz im Team, Strategieentwicklung, z.B.„Erfahrung mit dem Aufbau von KI-Kompetenz im Team und der Entwicklung von Guidelines zur Nutzung generativer KI"

Gerade wenn Du mehrere Stellenanzeigen ausarbeitest, hilft dieses Schema enorm bei der internen Abstimmung – und macht Anforderungen für die Kandidaten greifbarer.

Schritt 3: Füge bei Bedarf ein Praxisbeispiel hinzu

Viele Stellenanzeigen sind abstrakt – und Bewerber fragen sich: Wie sieht das konkret im Arbeitsalltag aus?

Ein kurzer Beispielsatz kann hier Wunder wirken. Zum Beispiel:
In dieser Rolle nutzt Du generative KI wie ChatGPT zur Erstellung von Präsentationen und Kundenunterlagen. Bereits bestehende Erfahrung mit Prompting oder KI-gestütztem Schreiben ist von Vorteil.
Oder:
Du arbeitest an der Einführung eines KI-gestützten Analyse-Tools im Controlling – dabei bringst Du Verständnis für Datenmodelle und Automatisierung mit.
So zeigst Du: Hier geht es nicht um Buzzwords, sondern um konkrete Aufgaben.

Zusatztipp: Wie Du auch offene KI-Einsteiger erreichst

Nicht jede Stelle erfordert einen KI-Experten. Oftmals sind Kandidaten schon ein perfect match, wenn sie offen für KI sind und sich einarbeiten wollen. Sprich auch diese Kandidaten gezielt an, z.B. so:

„Du musst kein Tech-Profi sein – aber Du solltest Lust haben, Dich in neue Tools einzuarbeiten und KI im Arbeitsalltag zu nutzen."

So schaffst Du psychologische Sicherheit – und sprichst auch die Kandidaten an, die zwar offen sind, aber sich (noch) nicht als „KI-fit" bezeichnen würden.

"Fazit"

Mit Klarheit und Struktur die passenden Talente gewinnen

KI-Kompetenz wird in fast allen Berufsbildern immer wichtiger. Wer heute Stellenausschreibungen schreibt, sollte bei den Anforderungen nicht pauschalisieren, sondern präzisieren.

Wenn Du dabei auf diese drei Dinge achtest
– konkrete Tools
– erwartetes Kompetenzniveau
– und praktische Einbindung in den Arbeitsalltag
wirst Du nicht nur mehr passende Bewerbungen erhalten. Du zeigst auch, dass Dein Unternehmen KI nicht als Modeerscheinung, sondern als strategischen Hebel versteht. Und hast so die Nase vorn im Rennen um die besten neuen Kollegen.

Autorin: Tamara Schopka

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