Wie Arbeitgeber bei und mit Müttern „matchen“

Was berufstätige Mütter sich von Arbeitgebern wünschen

Als berufstätige Mutter bringe ich viel mit:
Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, Fokus, aber auch Empathie und Flexibilität (ja richtig gelesen, auch Mütter sind flexibel😉).

HR-Webinare

Vor allem aber bin ich eins: loyal!

Zumindest dann, wenn ich merke, dass mir widerrum Vertrauen, Wertschätzung und Entwicklungschancen von meinem Arbeitgeber bzw. meiner Führungskraft entgegengebracht werden.

Was Mütter/Eltern brauchen, ist keine Sonderlocke, sondern ein Arbeitsumfeld, das Vereinbarkeit wirklich ermöglicht und lebt.
Ohne, dass wir ständig irgendwo Abstriche machen müssen. Weder im Job, noch zu Hause. Denn beides ist Teil unseres Lebens und beides verdient Raum.

Was wir uns von Arbeitgebern wünschen, ist kein Entgegenkommen für Mütter/Eltern, sondern ein Arbeitsumfeld, das Flexibilität, Freiheiten und Wachstum ermöglicht.

Für mich zählen:

• Echte Flexibilität
Gleitzeit, Homeoffice, hybride Modelle oder die Möglichkeit, auch mal am Abend etwas nachzuholen. Das sind keine Benefits, sondern moderne Arbeitsrealität. Was zählt, ist Vertrauen in die Eigenverantwortung. Wer seine Zeit selbstbestimmt einteilen kann, arbeitet meist effizienter.

• Vertrauen statt Vorurteile
Mütter gelten leider oft noch als „Risikogruppe“ im Arbeitskontext. Zu wenig Zeit, zu viele Ausfälle, zu unflexibel. Dabei sind genau das häufig die Menschen, die gelernt haben, unter Druck zu priorisieren, klar zu kommunizieren und mit Verantwortung umzugehen. Wer dieses Potenzial sieht, statt sich von veralteten Denkmustern leiten zu lassen, wird überrascht sein, wie viel zurückkommen kann.

• Karriere trotz Familienzeit
Teilzeit, Elternzeit, Wiedereinstieg: das sind keine Karrierebremsen, sondern tatsächlich Lebensphasen!
Was ich mir wünsche: Entwicklungsmöglichkeiten. Auch dann, wenn ich mal nicht 100 % verfügbar bin. Zugang zu Projekten, Weiterbildung, oder vielleicht sogar Führung in Teilzeit, oder im Tandem.
Das signalisiert: Du gehörst dazu. Wir sehen Dich.

• Eine offene Unternehmenskultur
Vereinbarkeit beginnt nicht im People & Culture-Bereich, sondern in der gesamten Unternehmenshaltung. Wenn Mütter/Eltern sich rechtfertigen müssen, weil sie pünktlich gehen. Wenn Elternzeit als „Karriereknick“ belächelt wird, entsteht Unwohlsein und Frust. Daraus resultiert letztlich Distanz. Die Leistung wird schleppender, die Fehlerquote oder Fehlzeiten höher.
Was wir brauchen, sind Arbeitgeber, in denen Familienleben sichtbar sein darf. In denen man sich gegenseitig unterstützt, statt zu urteilen. Und in denen im besten Fall auch Führungskräfte diese Haltung aktiv vorleben.

4 Tipps was Arbeitgeber konkret tun können:

  • Flexibles Arbeiten ermöglichen, ohne Rechtfertigungspflicht. Vertrauen ist der Schlüssel. Arbeitszeitmodelle müssen zur Lebensphase passen dürfen.
  • Auch Führung in Teilzeit ermöglichen. Nur so wird echte Gleichstellung auf Führungsebene langfristig möglich – für Mütter/Eltern.
  • Wiedereinstieg strategisch begleiten. Eltern brauchen keinen „Neuanfang“, sondern klares Onboarding zurück in ihre Rolle, sowie Entwicklungsperspektive.
  • Familienfreundlichkeit als Führungsthema etablieren. Kulturwandel beginnt oben.
  • Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken. Führungskräfte sollten Vereinbarkeit vorleben, anerkennen und aktiv fördern.

“Fazit”

Bindung ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht und wächst durch verschiedenste Aspekte.
Mütter/Eltern suchen nach Arbeitgebern, die verstanden haben, dass moderne Arbeitswelt und Familie zusammengehören können.

Autorin: Susanna Kolenda

Beitrag teilen

Jetzt Newsletter abonnieren...

…und keine spannenden HR-Themen und HR-Events verpassen